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Test – Tiny Troopers Joint Ops

Test – Tiny Troopers Joint Ops

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24.11.2014 – Test

Die Tiny Troopers-Reihe bestand bisher aus drei Smartphone-Titeln, die mehr als elf Millionen Mal verkauft wurde. Nun hat sich Wired Productions an die PS Vita-Version „Tiny Troopers Joint Ops“ herangewagt. Ihre Version von Joint Ops, die am 29.10.2014 erschien, bringt euch den Inhalt von Tiny Troopers eins und zwei. Ob ihr auch bald Feindgebiet mit eurer PS Vita infiltrieren solltet, erfahrt ihr bei uns im Test.

Zeit für die Aufrüstung

Actiontitel wie Tiny Troopers Joint Ops sind normalerweise nicht gerade meine erste Wahl. Dementsprechend niedrig sind meine Vorkenntnisse. Trotzdem gibt es einige zwingende Punkte, die ich erwarte. Gerade bei Spielen mit Waffen muss die Steuerung gut erlernbar und bedienbar sein, sonst ist das Ausweichen bei gegnerischem Feuer so gut wie unmöglich. Zur Steuerung passen muss die Kamera einen guten Einblick in das Spiel geben und die Sicht auf Feinde ermöglichen und übersichtlich gehalten sein. Wichtig wäre auch, dass sich die Spezialisten von den normalen Soldaten abgrenzen und so eine unterschiedliche Spielweise anbieten. Die Missionen sollten auch in unterschiedlichen Umgebungen und mit verschiedenen Einsatzzielen gespickt sein. Schließlich sollten taktische Optionen in Form von unterstützenden Items oder Aufstellung der Einheit ermöglicht werden.

Marschbefehl

Generell folgt Tiny Troopers keiner übergeordneten Geschichte. Viel mehr spielen wir eine Einheit, die verschiedene strategische Aufträge erledigt und so den Feind zu schwächen versucht. Die Einheit besteht aus zwei bis vier Soldaten, je nach Missionsvorgabe. Für das erfolgreiche Absolvieren von Missionen erhält ein Soldat Level, welche in Form von militärischen Rängen präsentiert werden. Mit jedem Rang eures Soldaten steigen seine Trefferpunkte, unabhängig von dem entsprechenden Upgrade. Euer Missionsteam besteht immer aus den ranghöchsten Soldaten. Natürlich können eure Soldaten im Einsatz fallen und müssen entweder von euch wiederbelebt oder durch einen neuen Soldaten ersetzt werden. Mit seinem Tod gehen auch alle seine Ränge verloren und der neue Soldat startet wieder auf dem ersten Rang. Dadurch sind seine Trefferpunkte auch sehr niedrig und er kann leichter sterben, als euer höherrangiger Soldat. Ihr solltet sparsam mit ihnen umgehen. Sogenannte Spezialisten können zusätzlich für Missionen rekrutiert werden. Darunter fallen z.B. Soldaten mit einem Maschinengewehr. Zu Beginn war ich wenig begeistert, die Spezialisten nur für eine Mission mit einer begrenzten Ressource freischalten zu können. Aber zieht man eine Parallele zu echten Operationen, so sollten Spezialisten nur so gezielt wie möglich eingesetzt werden und nicht einfach so riskiert werden. Zudem merkt man im Spiel auch den Unterschied, ob ein Spezialist dabei ist oder nicht oder vielmehr: die Feinde merken es. Das Spiel bietet zwei Kampagnen: die Soldaten- und Spec-Ops-Kampagne. Beide Kampagnen haben ihren eigenen Zombiemodus, in dem man mit Spezialisten so lange wie möglich gegen Wellen von Zombies kämpfen muss. Sollte einer der freigeschalteten Spezialisten sterben, so erscheint er einige Wellen später wieder. Ziel des Modus ist es, den höchstmöglichen Highscore aufzustellen.

Feuer frei!

Das Spiel schickt euch in verschiedene Missionen. Missionsziele reichen von einfachen Tötungs, über Ausschalten feindlicher Gebäude oder Artillerie, bis hin zu Schutz für Journalisten. Um mehr Abwechslung in die Missionen zu bringen ändert sich das Terrain. Einmal kämpft ihr in einer weiträumigen Wüste, dann in einer Klippenlandschaft. Tropische und arktische Level sind ebenfalls vertreten. Neben feindlichen Einheiten lauern aber auch Zivilisten und ein paar Tiere auf euch. Diese sind nur insoweit gefährlich, dass ihr bei ihrem Tod Minuspunkte erhaltet, egal wer sie wegpustet. Das Töten feindlicher Soldaten, Gebäuden und Fahrzeugen hingegen bringt euch Pluspunkte, sogenannte Kommandopunkte. Kommandopunkte könnt ihr im Menü gegen Kleidung für Boni oder Upgrades eintauschen. Mit den Upgrades verbessert ihr die Feuerrate, der Schaden oder andere Werte verbessern. Solche gekauften Upgrades gelten für alle Einheiten. Auch innerhalb der Mission können die Kommandopunkte investiert werden. Denn neben Upgrades stehen euch auch Unterstützungen zur Verfügung. Mit diesen könnt ihr Luftunterstützung in Form von Waffen, namentlich Raketen, Granaten oder Luftschläge, Medikits oder gar einen Spezialisten anfordern. Das Kampfsystem ist gut gelungen und die Upgrades und Kleidung erlauben einen gewissen Grad an Personalisierung ermöglicht. Einziger Nachteil ist der Schwierigkeitsgrad. Dieser war für meinen Geschmack am Anfang zu niedrig und selbst auf Stufe drei waren die Missionen recht schnell erledigt. Das Problem hatte sich aber bis zur zweiten Hälfte der Kampagne erledigt und auch der Schwierigkeitsgrad zwei bot einiges an Herausforderungen. Insgesamt wird euch das Spiel mit seinen 58 Leveln zwischen sieben und neun Stunden kosten. Für einen Preis von 6,99 € sogar ausgesprochen gut.

Steuerung

Tiny Troopers Joint Ops bietet euch einen Blick von schräg oben auf das Schlachtfeld. Dadurch könnt ihr auch über die Hügel und in die Wälder sehen. Das bedeutet aber nicht, dass z.B. Scharfschützen euch nicht von außerhalb eures Sichtfeldes oder aus der Deckung von Gras bzw. Bäumen heraus aufs Korn nehmen können. Steuerbar ist das Spiel komplett per Touchscreen. Das funktioniert auch sehr gut und selbst kleinere Bewegungen lassen sich präzise eingeben. Wer lieber die Sticks zum Laufen und Schießen verwenden will, der wird aber auch keine Probleme bekommen, da ihr auch mit den beiden Analog-Sticks agieren könnt. Dabei dient der linke Stick zum Laufen und mit dem rechten Stick könnt ihr eure Waffe abfeuern. Zum Glück braucht ihr dafür keine Munition und könnt fleißig abdrücken. Das Kampfsystem funktioniert sowohl mit dem Touchscreen, als auch mit den Analog-Sticks sehr gut und ihr werdet keine Probleme haben die Gegner auszuschalten. Insgesamt betrachtet lässt sich Tiny Troopers nicht nur gut steuern, sondern läuft auch technisch stabil und man kann trotz der Verwendung des Touchscreen weiterhin seine Einheiten im Auge behalten.

Schöne Umgebung

Grafisch gefällt mir Tiny Troopers eigentlich recht gut. Gerade die Umgebungen sind schön gestaltet. Je nach Klima der Umgebung wird das Gebiet anders dargestellt. Eher tropische Gebiete profitieren von Flüssen, die mitten durch das Missionsgebiet fließen und kleineren Wäldern mit dichtem Blattwerk, in dem sich die Feinde verstecken können. In vereisten Regionen finden sich Schneemänner und aufgehäufte Berge an Schnee. Die Vegetation ist dabei recht karg gehalten und auch nur wenige Steine sind zu sehen. Wüsten bieten dagegen auch nur vereinzelte Vegetation, aber einige Steinformationen und verschieden Hügel bzw. Berge, die sich sogar strategisch nutzen lassen. Vereinzelte Gebäude von Zivilisten und gegnerischen Soldaten bieten Abwechslung zu der sonst naturintensiven Darstellung. Insbesondere gut gefallen hat mir der Tod der Soldaten, die einfach umfallen und sich in Nichts auflösen. Dadurch wird auch nicht die Umgebung verunstaltet und man kann weiter die abwechselnden Gebiete erkunden. Die Soldaten sind ebenfalls gut gestaltet worden. Diese sind recht klein und besitzen größere Köpfe. Solche deformierten Soldaten gefallen mir sehr gut, weil sie mich an die alten Rollenspielfiguren erinnern und ich solche deformierten Figuren eigentlich schon immer ansprechend fand. Soundtechnisch bieten die Missionen eigentlich keine Atmosphäre. Ihr werdet selten mehr hören, als die entsprechenden Kriegsgeräusche, in deren Nähe ihr euch befindet. So werdet ihr neben dem Feuer der Waffen auch immer wieder Explosionen und Einschläge von schwereren Geschützen vernehmen. Alleine die militärische Fanfare am Ende bietet eine wirkliche Untermalung der kriegerischen Atmosphäre, die ihr aber nur nach einer erfolgreichen Mission vernehmen könnt. Trotz des anhaltenden Beschusses von Feinden in einigen Leveln generiert das Spiel eine schöne Atmosphäre. Insbesondere trägt die abwechslungsreiche Umgebung dazu bei. Abgerundet wird das Gesamtbild von der Untermalung mit dem realistischen Sound.

Fazit: Tiny Troopers Joint Ops ist anders als ich es erwartet hatte. Das bedeutet nicht, dass es dadurch schlecht wäre. Es profitiert wirklich von den beiden Kampagnen, die auf insgesamt 58 Level kommen. Dabei muss man eine Vielzahl von unterschiedlichen Aufträgen erledigen und dies in immer anderen Umgebungen. Vom Prinzip her wäre das Spiel recht repetitiv, was mich aber nur in längeren Spielrunden gestört hat. Wenn ich nur ein bis drei Missionen gemacht hatte, war ich immer zufrieden mit meinem Spielerlebnis. Zu Beginn fühlte ich mich aber unterfordert, weil der Schwierigkeitsgrad recht niedrig angesetzt war. Dieses Problem beseitigte sich zum Glück alsbald und die späteren Missionen waren sogar eine echte Herausforderung. Besonders gut gefiel mir die Darstellung des Spiels. Die verschiedenen Missionsstandorte waren nicht nur abwechslungsreich, sondern boten auch einige taktische Herausforderungen, z.B. angreifende Scharfschützen aus dem Wald oder Grenadiere von Hügeln. Im Stich ließ mich die Steuerung laber nicht einmal, auch wenn ich erst etwas Übung brauchte, um das Werfen von Granaten zu erlernen. Ob ihr lieber die Twin-Sticks oder den Touchscreen verwendet bleibt eurer persönlichen Vorliebe überlassen. Beides funktioniert sehr gut. Meine Erwartungen wurden zwar nicht gänzlich erfüllt, aber das Spiel war seine Spielzeit sehr wohl wert. Nachdem ich das Spiel auf kürzere Sessions runter reduziert hatte, fand ich auch keine repetitiven Missionen mehr, da solche meist mit zeitlichem Abstand zur Erledigung kamen. Abschließend ist noch positiv hervorzuheben, dass ihr dank Cross-Buy und Cross-Save jederzeit zwischen der PS3, PS4 und PS Vita wechseln könnt.

Tiny Troopers Joint Ops ist für Fans von Actiontiteln zu empfehlen, die noch ein Spiel für Zwischendurch benötigen und gerne Highscores knacken.

 

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