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Test – Magical Beat

Test – Magical Beat

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04.03.2015 – Test

Was passiert wenn Arcade auf Rhythmus trifft? Diese Antwort konnte bislang niemand so richtig beantworten. Wohl deshalb dachte sich Arc System Works, diese Lücke mit Magical Beat zu füllen. Seit dem 28. Januar steht der sonderbare Titel für 7,99 Euro im Store. Wir haben uns dem angenommen und sagen euch, wie gut der Mix funktioniert.

Arcade + Musik = ?

Es ist schon eine komische Mischung, Arcade und Musik. Vergleichswerte gibt es für mich nicht, weshalb ich mir die Frage stelle: Hat Magical Beat auf der einen Seite den süchtig machenden Arcade-Faktor? Schafft das Spiel es auf der anderen Seite, mit dem Rhythmus-Gedanken nicht zu sehr das Gameplay zu stören? Und vor allem ist die Musik, die so unglaublich wichtig für das Spiel ist, überspitzt gesagt ein Ohrwurm? Diese Fragen möchte ich für euch beantworten.

Die besondere Note

Grundsätzlich spielt sich Magical Beat wie das Puzzle-Block Spiel Dr. Mario: Ihr habt einen Dreierblock, der möglichst geschickt auf andere Blöcke gestapelt werden muss, um bei drei oder mehr gleichfarbigen Steinen Punkte und Platz zu bekommen. Der Clou bei dem Spiel ist, dass ihr eure Blöcke nur im Rhythmus legen könnt. Trefft ihr ihn, geht dieser normal oder schneller runter; Trefft ihr ihn nicht, fliegen die Einzelteile an irgendwelche Positionen und ihr verliert Zeit. Gleichzeitig bestimmt der Rhythmus auch, wann die fleißig zusammen gesammelten, farbigen Blöcke verschwinden. Heißt also, je schneller der Rhythmus, desto schneller verschwinden diese – dafür ist die Spielgeschwindigkeit auch schneller. Umgekehrt heißt es aber auch: Je langsamer der Rhythmus, desto langsamer das Spiel und desto länger braucht ihr, um Steine in Punkte zu verwandeln.

Versus

Und um ein bisschen Pepp rein zu bringen, spielt ihr bei drei Schwierigkeitsgraden gegen  diverse Gegner. Verloren hat derjenige, der als erstes ein Stapel von Steinen oben seines Feldes hat. Hierzu schickt ihr ihm bei jedem Verschwinden eurer Blöcke Strafblöcke. Die Anzahl richtet sich nach der Größe eurer Kombo. Mit dieser Spielmechanik im Gepäck dürft ihr dann im Einfachen, Normalen und Hard-Modus gegen fünf bzw. zehn verschiedene Gegner antreten. Zuvor wählt ihr einen von 13 verfügbaren Charakteren aus. Welcher ist dabei egal, da sie keinerlei besondere Fähigkeiten besitzen. Fünf respektive zehn Gegner müsst ihr dann in einer festgelegten Reihenfolge mit unterschiedlich getakteten Songs besiegen – im Hard-Modus sind es statt vier gleich fünf Farben. Selbstverständlich ist der Computer auch noch deutlich intelligenter. Während der normale Modus mit einigen Versuchen ganz gut klappt, hatte ich selbst bei 200 Versuchen keine Chance auf Level 2…

Ungenaues Gameplay

Ein Grund hierfür liegt an der Spielmechanik selbst. Man hat – vor allem in den schnell getakteten Leveln – kaum Zeit, um vernünftig zu reagieren. Gleichzeitig zu wissen, welcher Block als nächstes kommt, wohin man den aktuellen hinsetzt und dann noch den Takt treffen, war zumindest für mich ein fast unmögliches Unterfangen. Leider ist man nur in einigen Level im „Flow“, wo man beherzt seine Steine zurecht dreht und ablegt. Aber eben nur bei einigen.

Kaum Variationen

Und leider schafft es Magical Beat nicht, mit der Songauswahl in den Modi für tolle Stimmung zu sorgen. Der Musikstil richtet sich vor allem an Vocaloid-, also computergenerierte Stimmen, und J-Pop-Fans. Erst wenn man das Spiel einmal auf Normal durchspielt, werden weitere Lieder zu bekannten Arc System Works wie Blazeblue, Guilty Gear oder Xblaze freigeschaltet, die deutlich in die rockige Richtung schlagen. Schade ist, dass man diese nur einzeln spielen kann und nicht im Arcade-Modus eingebunden werden. So verpasst man die sehr beliebte und zum Spiel sehr gut passende Musik. Insgesamt bietet Arc System Works 29 Lieder an; weitere 45 Songs sowie 30 Charaktere können verteilt auf sechs DLC gekauft werden.

Abwechslung?

Bis auf einen weiteren Adhoc-Multiplayer war es dann auch schon mit dem Inhalt. Wer nach dem Normal- und Hard-Modus seine Trophäensammlung durch hat, wird nur noch mit dem Highscore Motivation finden. In die gleiche Kerbe schlägt auch die Grafik ein: Sie wird zwar in putziger Pixeloptik angezeigt, allerdings war es das auch schon. Glücklicherweise verzichtet Arc System Works auf epileptische Animationen, sodass man über die Grafik sagen kann: Sie ist zweckgebunden.

Fazit: Der Mix aus Arcade und Musik ist ein gewagtes Spiel, das Arc System Works leider verloren hat. Grund hierfür liegt auf der einen Seite am Gameplay, welches mir das Grundwesen des Arcades zu sehr beschneidet und zudem deutlich überfordert. Auf der anderen Seite sind die mir persönlich unspektakulären Songs, die keine Lust auf das bekannte „Mehr“ machen. Fraglich ist, wie diese beiden Genres optimal zusammen finden können.

In meinen Augen muss dieses Experiment von keinem weiteren Entwickler mehr versucht werden. Deshalb macht lieber einen großen Bogen um dieses Spiel.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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waldmeister brausesause
12. März 2015 13:21

Ich hab mal die Demo ausgetestet und fand’s eigentlich ganz witzig, allerdings wird es für meinen Geschmack in den späteren Levels ziemlich happig.
Aber mir kommt dieses Spielprinzip so krass bekannt vor, als hätte ich schon mal fast dasselbe gezockt – vielleicht auf der Xbox 360 – aber der Name fällt mir einfach nicht mehr ein…

w.b.