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Test – Counterspy

Test – Counterspy

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27.11.2014 – Test

Dieser Test enthält neben ihrer Lizenz zum Töten auch ihren nächsten Auftrag. Die Mission läuft seit dem 20.08.2014 unter dem Decknamen „Counterspy“. Ihr Auftraggeber ist SCE. Der Test wird sich nach dem Lesen selbst zerstören.

Mein Name ist Spy, Counterspy

Mit Spionen assoziiere ich eigentlich mehr Operationen aus dem Schatten. Ich bin aber auch einfach für die guten alten James Bond-Fime zu begeistern. Counterspy verspricht dabei eine interessante Kombination von Schleichen und Action zu werden. Die Frage ist, was macht ein gutes Spionagespiel aus? Sind es die technischen Gadgets des Agenten, die normalerweise tödlichen Missionen oder doch das Schleichen und Kämpfen. Für mich ist die Frage leicht zu beantworten: ein bisschen von Allem muss es sein. Wenn ich die Welt retten soll, dann muss es aber auch einen guten Grund für meinen Einsatz geben. Immerhin schicken meine Vorgesetzten mich alleine in die Schlacht. Nur ich und meine treue, variable Ausrüstung gegen eine Übermacht an Feinden.

Eiskalter Krieg

Die Geschichte von Counterspy spielt in der Zeit des Kalten Krieges. Die beiden Supermächte USA und die Sowjetunion stehen im erbitterten Konkurrenzkampf. Beide Seiten versuchen unerbittlich die Vorherrschaft im Weltraum zu erlangen und auf dem Mond zu landen. Da die andere Partei unter keinen Umständen zuerst den Mond erreichen darf, wurden die Atomraketen beider Länder auf den Mond gerichtet, um ihn im Ernstfall zu zerstören. Genau das müsst ihr verhindern und zwar als Agent von „Counter“, einem supranationalem Geheimdienst. Als Agent werdet ihr in die Raketenbasen beider Länder geschickt, damit ihr geheime Dokumente stehlt und die Anlage sabotiert. Die Geheimdokumente sind wichtige Teile für die Projekte, so z.B. die Abschusscodes für die Raketen. Für sich betrachtet wirkt die Geschichte etwas platt. Aufgrund der Dialoge des Spions mit „Counter“, des etwas merkwürdigen Missionsziels und der einfallsreichen Texte auf den Ladebildschirmen bietet das Spiel einen doch gut gelungenen Humor.

Zeit für das Briefing

Bevor ihr euch in den Kampf gegen die Supermächte stürzt, müsst ihr eure Ausrüstung auswählen. Bis zu vier Waffen könnt ihr mitnehmen. Euer Arsenal reicht dabei von einer „Stun Gun“ über Pistolen mit oder ohne Schalldämpfer bis hin zu Schrotflinten. Die Waffen haben ihre eigene Munition, die euch nur begrenzt zur Verfügung steht und innerhalb eines Levels nur durch bestimmte Gegenstände aufgefrischt werden kann. Waffen schaltet ihr durch das Finden von Teilen frei. Die fertige Waffe könnt ihr dann mit Geld freischalten, welches ihr durch Abschluss von Missionen erhaltet oder durch das Einsammeln von Geld aus Tresoren. Ebenso könnt ihr diverse Missions-Boni wie verbessertes Schleichen freischalten, indem ihr – genau wie mit den Waffen – die Teile in den Missionen sucht und diese dann per Bares freischaltet. Gut ist: Einmal gefundene und freigeschaltene Boni können für jedes neu angefangene Spiel wiederverwendet werden. Die verschiedenen Upgrades und Waffe erlauben nicht nur verschiedene Strategien, sondern bietet auch einen schönen Anreiz die einzelnen Level genau zu erkunden.

Infiltrieren

Zu Beginn können wir uns immer aussehen, ob wir eine Mission gegen die Sowjetunion oder die USA spielen. Der einzige Unterschied sind die Alarmbereitschaft, dargestellt als Zahl und die Belohnungen für den Abschluss der Mission. Wenn wir entdeckt werden oder unsere Anwesenheit vermutet wird, so nimmt der Zähler ab. Sollte der Wert unter eins fallen, so beginnt ein Countdown. Erreicht dieser null, verliert ihr – Immerhin sollte der Raketenstart verhindert werden. Der Tod eures Agenten lässt den Wert um eins senken. Um nicht gesehen zu werden, könnt ihr euch in typischer Plattformer-Manier an gegnerische Wachen heranschleichen oder mit einem gezielten Schuss ausschalten. Das Ausschalten per Waffe funktioniert zumeist im 2D-Modus. Wer aber in Deckung geht, bekommt einen Ausschnitt im 3D-Stil präsentiert und kann mit dem Fadenkreuz zielen. Das funktioniert recht gut, braucht aber etwas Übung. So arbeitet ihr euch bis zum Kern der Anlage vor, mit deren Hilfe ihr die Alarmbereitschaft um eins erhöhen könnt.

Mit jedem Level, welches ihr absolviert, wird das Spiel schwerer. Für alle Fans von Konkurrenzkämpfen ist der Highscore ein echtes Highlight: Für alle wichtigen Aktionen erhaltet ihr Punkte. Übertrefft ihr die Punktzahl eines Kontrahenten, so könnt ihr seine Leiche irgendwo im nächsten Level finden. Für das Einsammeln dieser erhaltet ihr noch mehr Punkte. Die Level sind recht interessant gestaltet und bieten euch meist ausreichend Optionen, um vorwärts zu kommen, ohne gesehen zu werden, z.B. Lüftungsschächte oder Überbauten. Aber auch der Schwierigkeitsgrad hat einiges zu bieten. Gerade in den späteren Leveln bedarf es einiger Tricks und genauer Beobachtung. Nach drei bis fünf Stunden habt ihr die Story schon durch. Beim Abschluss der Story schaltet ihr aber noch weitere weit fordernde Schwierigkeitsgrade frei. Trotz der kurzen Spielzeit kann man das Spiel sehr gut wiederholen. Für jede neue Mission werden die Level per Zufall generiert. Leider sind die Ladezeiten vor einer Mission etwas länger, als ich mir wünschen würde, aber für die unterschiedlichen Level nehme ich diese Wartezeit gerne in Kauf.

Gerührt und nicht geschüttelt

Das Spiel präsentiert sich im Stil der 70er Jahre. Insgesamt hat das Spiel einen comicartigen Charakter an sich, der durch die klassische Sounduntermalung noch weiter hervorhebt. Auch bei der Gestaltung der Anlagen wurde eine interessante Designwahl getroffen. Grundsätzlich finden sich in beiden Ländern die gleichen Einrichtungen und Elemente wieder, doch es wird sich dabei auf unterschiedliche Aspekte konzentriert. So sind die Lager der Sowjetunion mit viel Propaganda versehen und wirkt insgesamt weniger sauber gehalten. Die USA zeichnet sich durch wenige patriotische Verzierungen in einer fast steril wirkenden Umgebung aus. Dennoch wurden die Anlagen farblich ansprechend gestaltet und bieten unterschiedliche Räume mit abwechslungsreichen Hintergründen. Von der Abschussrampe für die Raketen bis zur Cafeteria werdet ihr alle möglichen Räume sehen können. Je weiter im Vordergrund die entsprechenden Gegenstände liegen, umso höher auch ihr Detailgrad. So sind die unterschiedlichen Knöpfe vieler Konsolen sehr gut erkennbar, werden aber immer schlechter zu sehen, je weiter sie in den Hintergrund rückt. Insgesamt hat mir die Umgebung sehr gut gefallen. Die Personen sind primär in Weiß gehalten und unterscheiden sich eigentlich nur durch ihre Kleidung, die den Rang der Einheit bestimmt oder den Helm, der Kopfschüsse erschwert. Einzig euer Hauptcharakter ist schwarz und trägt nur noch eine weiße Brille. Die Animationen des Spiels laufen flüssig ab und ich konnte keinen Ruckler oder Aussetzer entdecken, auch wenn ich einen ganzen Raum mit Explosionen geräumt habe. Soundtechnisch orientiert sich das Spiel an den 70er Jahren, so werden einige comicartige Untermalungen verwendet, die aufgrund der Darstellung auch sehr gut zum Stil des gesamten Spiels passen. Die Hintergrundmusik generiert eine zum heimlichen Vorgehen passende Atmosphäre, aber ohne den comicartigen Charakter im Stich zu lassen.

Fazit: Counterspy präsentiert sich als gelungenes Spionagespiel. Die Anlehnung an die 70er Jahre gefällt mir dabei besonders gut, weil ich mich an eine Comicversion von James Bond erinnert fühle. Zwar mit weniger Frauen und mit mehr Geheimaufträgen, aber auch mit einer Geschichte die neben ihrem gewissen Bezug zur Realität eine schöne Umgebung liefert. In Sachen Ausrüstung und Upgrades lässt mich Counterspy nicht im Stich, vielmehr fallen mir eigentlich keine Waffen oder Upgrades ein, die noch gefehlt hätten und innerhalb des Spiels sinnvoll gewesen wären. Ich kann mir vor jeder Mission ein passendes Vorgehen überlegen und meine Ausrüstung anpassen und hilfreiche Upgrades freischalten. Besonders gefallen haben mir die Hinweise im Ladebildschirm vor einer Mission. Hier wechselt das Spiel zwischen nützlichen und komischen Hinweisen. Auch die Zwischensequenzen wirken dank der merkwürdigen Einstellung von „Counter“ etwas grotesk. Die Ereignisse werden euch sicherlich den einen oder anderen Lacher entlocken können. Das Spiel ist zwar schnell beendet, aber ich kehre gerne zurück für ein paar Missionen, in denen ich nach Lust und Laune um mich feuernd das Personal ausschalte oder schleichend mir meinen Weg bahne. Keines der Vorgehen ist aber zu leicht. Je weiter ich in der Geschichte voran komme, desto schwieriger wird es, nicht entdeckt zu werden und die Aktivierung des Countdowns zu verhindern. Durch die per Zufall generierten Level Für 12,99 € erhält man eine eigentlich recht kurze Geschichte, die aber aufgrund ihres Wiederspielwerts sicherlich den Preis wert ist. Insbesondere da ihr das Spiel für diesen Preis, dank Cross-Buy, auch auf eurer PS4 oder PS3 spielen könnt.

Counterspy hält genau das, was es von seiner Aufmachung her verspricht. Mir bereitet das Spiel immer noch viel Spaß und ich kann es wärmstens empfehlen für all diejenigen, die Spione mögen und sich nicht scheuen ein Spiel auch mehrfach durchzuspielen.

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