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Test – KickBeat

Test – KickBeat

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17.09.2013 – Test

Das talentierte Studio Zen Studios ist bekannt für seine großartigen Pinball-Spiele, die bereits auf der PS Vita stark vertreten sind. Mit Kickbeat bereisen die Entwickler nun ein völlig neues Milieu: Das der Rhythmus-Spiele. Verpackt in einem Beat’em-Look ist der Titel seit dem 11.September für 8,99 Euro inklusive Cross-Buy erhältlich. Wir haben das Tanzbein geschwungen und sagen euch, warum man an dieses Spiel nicht vorbei kommt.

Die Macht der Sphäre

Lee ist ein junger Erwachsener, der in einem gut versteckten Tempel als Hausmeister arbeitet. Der Tempel selbst beherbergt ein geheimnisvolles Objekt, die Sphäre. In ihr ist sämtliche Musik der Welt gespeichert und wer sie besitzt, besitzt die Welt. Eines Tages wird der Tempel von Soldaten angegriffen und die Sphäre gestohlen.  Lee ist der Auserwählte, der das wertvolle Gut von den Klauen eines gierigen Musik-Imperiums zurück bringen soll.

Das Spielprinzip ist an das klassische Rhythmus-Genre angelehnt: Zum Beat der Musik müsst ihr im richtigen Moment eine Taste drücken, um dafür Punkte zu kassieren. Doch statt der üblichen Darstellung von Tasten, die in etlichen Animationsvariationen auf den Bildschirm geschleudert werden, müsst ihr euch in einem Kreis stehend gegen Soldaten verteidigen. Die gegnerischen Angriffe werden dabei mit eigenen Angriffen gekontert, sodass ihr im Capoeira-Style euch durch die Massen wütet. Auf den vier Plätzen, die entweder mit den Buttons, Richtungstasten oder dem Touchscreen verteidigt werden, treffen drei verschiedene Gegnertypen auf euch: Gelbe Soldaten sind einfache Soldaten, die im normalen Rhythmus angreifen. Sie können allerdings auch miteinander verkettet auftauchen, wo ihr dann die jeweilige Taste beim ersten Angriff halten und beim zweiten Soldaten loslassen müsst. Der blaue Soldat steht auf den Halben oder Vierteln auf der Matte, sodass ihr hier deutlich schneller reagieren müsst. Zu guter Letzt gibt es noch die Roten, die immer nur paarweise oder zu Dritt erscheinen und gleichzeitig auf euch stürmen. Dementsprechend müssen zwei oder drei Tasten gleichzeitig betätigt werden. Als kleine Besonderheit hat man Power-Ups verbaut, die über den Köpfen eurer Gegner schweben. Mit einem Druck auf die gleiche Taste nach dem eigentlichen Angriff werden diese eingesammelt und geben euch so einen Punktebonus, einen Schild, einen Multiplikator oder eine Bombe. Direkt an die Passagen des Liedes angelehnt sind diese Boni nicht einfach wild verteilt, sondern gliedern sich automatisch in den Musikstil mit ein, sodass ihr das Lied viel intensiver spürt. Anfänger müssen sich allerdings erst einmal in das Layout hineindenken, denn öfters verliert man die Übersicht, wann welcher Gegner in welchem Rhythmus angreift. Das macht sich dann vor allem bei schnelleren Liedern bemerkbar.

Das Ying-Yang Zeichen in der Mitte des Bildschirmes zeigt euch einerseits euer verbleibende Gesundheit an, andererseits euer gesammeltes Chi. Für jeden richtigen Treffer erhält ihr etwas davon, einmal aufgefüllt und über die linke Schultertaste aktiviert verdoppelt es kurzzeitig eure Punktezahl. Natürlich erhöht sich diese umso mehr, je mehr Gegner ihr ohne Fehler erledigt.

Musikalischer Genuss

Ein Spiel wie Kickbeat wird nicht gespielt, wenn es dazu keine passende Musik gibt. Und die kann sich hier sehen lassen! Zwar mag die Auswahl von 18 Liedern gering sein, doch finden sich darunter Perlen von Marilyn Manson, Pendulum, Papa Roach oder P.O.D. . Auch große Independent-Musiker wie Blue Stahli oder Celldweller mischen mit ihrem Mix aus Rock und Electro ordentlich auf. Der Musikstil geht dabei von (taiwanesischen) Hip-Hop und RnB über Rock und Metal zu Drum’n’Bass und Dubstep. Hier sollte wirklich für jeden etwas dabei sein. Wer immer noch unzufrieden ist, kann sich am Beatcreator seine eigenen Songs in Kickbeat-Manier erstellen lassen und spielen. Dazu ladet ihr einfach eure Musik auf eure PS Vita, startet die Kickbeat-Maschine und stellt den Beat ein – fertig! Schon habt ihr eure persönlichen Favoriten, zu denen ihr im Rhythmus Feinde verprügeln könnt. Selbstverständlich sind diese Lieder nicht so gut abgestimmt wie die bereits vorhandenen; spezielle Einlagen werden nicht berücksichtigt, da ausschließlich der Beat die gegnerischen Angriffe bestimmt und nicht etwa die Stimme oder Besonderheiten im Lied.

Langzeitmotivation ahoi!

Wer Kickbeat auf der Memory Card installiert, wird es nicht so schnell wieder los. Dafür sorgen unter anderem die vielen Spiel-Modi, die Schwierigkeitsgrade, das Freischaltbare und nicht zuletzt der Kickbeat-Editor. Auf der Schwierigkeitsskala stehen Normal, Schwer, Experte und Meister. Je höher die Klasse, desto mehr Gegner und weniger Power-Ups erscheinen. Auf der Meister-Stufe erscheinen die Gegner sogar zufallsbasiert, sodass ihr die Bewegungsmuster nie richtig vorhersagen könnt – dementsprechend herausfordernd ist das Lied dann auch. Die höheren Spielklassen werden jedoch erst im Story-Modus freigeschalten, ebenso die anderen Modi. Für jedes geschaffte Level gibt es  Sterne, die sich je nach Stufe farbig unterscheiden und diverse Sachen freischalten. Je höher eure Punktezahl und je mehr Gegner ihr getroffen habt, desto mehr Sterne gibt es. Mit diesen könnt ihr dann Kleidung der Soldaten oder eurer Charaktere freischalten.

Die Story selbst unterteilt sich in zwei Parts: Die vom Auserwählten Lee und die der Tochter des Oberpriesters Mei. Beide Geschichten hängen unmittelbar zusammen, behandeln jedoch die gleichen fünf Stationen, die man samt Endboss durchmachen muss. Neben dem obligatorischen Tutorial sowie dem freien Spiel, spendierte man dem Spiel einen Überlebensmodus. Hier müsst ihr sämtliche Tracks mit nur einem einzigen Leben bestreiten – das Ganze natürlich auf der Meister-Stufe. Über die Highscore-Tabelle könnt ihr euch dann mit anderen Spielern aus der ganzen Welt messen.

Technisch einwandfrei

Die Jungs und Mädels von Zen Studios haben auf der PS Vita saubere Arbeit geleistet. Die Ladezeiten sind angenehm kurz und laden zum einem Spiel zwischen Bushaltestellen oder Bahnhöfen ein. Hinzu kommen saubere Animation eures Charakters, die in tollen Zwischensequenzen im Lied ihren Höhepunkt finden. Grafische Patzer oder Ruckler gibt es keine im Gegenteil: Zeitweise finden sich über 30 Personen auf dem Bildschirm, die sich alle sauber zum Rhythmus bewegen. Auch der im alten Ninja-look gehaltene Kunst-Stil in der Story sieht sehr schick aus.

Fazit: Zeitgleich mit Killzone auf meiner PS Vita geladen und eigentlich nur als Lückenfüller für den Blockbuster gedacht, hatte mich das Spiel ganze zwei Tage an den Handheld gebunden. Das Spielprinzip ist simpel, doch in Verbindung mit den Action-Elementen sowie der stimmungsvollen Musik ist Kickbeat genial unterhaltsam. Zwar mag für den einen oder anderen der Schwierigkeitsgrad  am Anfang sehr hoch sein, doch nach zwei oder drei Durchgängen hat man den Dreh raus und kann jede Minute einfach nur genießen. Für die PS Vita ist es ein perfektes Spiel: Kurze Level, intuitive Steuerung und sieht in Verbindung mit dem OLED-Screen einfach klasse aus. Wirkliche Kritikpunkte gibt es keine. Bei einem Preis von 8,99 Euro erhält man sehr viel Inhalt inklusive dem Kickbeat-Maker, der die Spielzeit schier ins unendliche reißt. Drei Daumen hoch!

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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